Einsatz einer selbstfahrenden automatischen Pflanzensetzmaschine
Ausgangslage
Steigende Anforderungen an die Pflanzqualität sowie die sinkende Verfügbarkeit von Arbeitskräften stellen viele landwirtschaftliche Betriebe – insbesondere im Bereich der Sonderkulturen – vor große Herausforderungen. Das Setzen von Sonderkulturen ist bislang stark von Handarbeit geprägt, was mit hohem Personalaufwand, körperlicher Belastung und einer starken Abhängigkeit von Saisonarbeitskräften einhergeht. Digitale und automatisierte Lösungen bieten hier neue Möglichkeiten, um Arbeitsprozesse effizienter, planbarer und nachhaltiger zu gestalten.
Die Aufgabenstellung
Im Zentrum des Use Cases steht die Frage, wie automatisierte Pflanztechnik in der Praxis funktioniert und welche Chancen sich durch Digitalisierung und Automatisierung ergeben. Dabei wird untersucht:
- Wie präzise arbeitet das System unter realen Bedingungen?
- Wie viel Bedienaufwand ist tatsächlich notwendig?
Darüber hinaus werden technische Daten, Pflanzparameter und betriebliche Anforderungen dokumentiert.
Die Umsetzung
Die Innovation Farm führt einen praxisnahen Versuch durch: Eine selbstfahrende, automatische Pflanzensetzmaschine wird einer klassischen Traktor-Setzmaschinen-Kombination gegenübergestellt. Bewertet wird das Zusammenspiel aus Automatisierung und digitaler Steuerung – insbesondere mit Blick auf Effizienz, Pflanzqualität, Betriebskosten und Umweltwirkung.
Die verwendete Ferrari-Maschine ist mit einem GPS-gestützten Spurführungssystem ausgestattet und kann autonom arbeiten. Durch digitale Planung und automatische Ausführung können sich Rüstzeiten und Fehlerquellen reduzieren lassen. Zusätzlich wird beobachtet, wie digitale Technologien wie Spurführung und Automatisierung helfen können, Fehlstellen zu vermeiden, eine konstante Pflanztiefe sicherzustellen und Doppelbelegungen zu verhindern.
Nachhaltigkeit und Umweltaspekte
Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die ökologische Bewertung: Die Ferrari-Pflanzmaschine kann mit HVO100 betrieben werden – einem erneuerbaren, klimafreundlichen Kraftstoff. Dadurch verbessert sich die CO₂-Bilanz des Pflanzprozesses deutlich. In Kombination mit digitaler Spurführung und effizienter Arbeitsweise entsteht ein nachhaltiger, zukunftsorientierter Ansatz für die Pflanzenproduktion im Bereich Sonderkulturen.
Das Ziel
Ziel des Use Cases ist es, den praktischen Nutzen einer autonomen Pflanzensetzmaschine zu erfassen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen Betrieben helfen, fundierte Entscheidungen über den künftigen Technikeinsatz zu treffen und die Digitalisierung in der Sonderkulturwirtschaft gezielt weiterzuentwickeln.
Zum Unternehmen
Der Waldviertler Sonderkulturenverein arbeitet in der Landwirtschaft für die Landwirtschaft, und schafft mit innovativen Ideen eine hochwertige Produktvielfalt. Die Region Waldviertel ist zugrunde der strukturellen Gegebenheiten und besonderer Kleinklimaverhältnisse prädestiniert für den Anbau von Spezialkulturen. Die Stärke des Vereins liegt einerseits in der Kultivierungsberatung für Spezialkulturen und andererseits in der Veredelung regionaler Rohstoffe. Es werden Qualitätsprodukte in der Region produziert und verarbeitet. Der Anbau sowie die Kulturpflege erfolgt auf rund 5.000 Hektar Vertragsfläche der über 1.000 Mitgliedsbetriebe des Waldviertler Sonderkulturenvereins.